GDP Update 2024/2025
Die Good Distribution Practice (GDP) - auf Deutsch: Gute Vertriebspraxis - ist ein zentraler Bestandteil der Arzneimittelsicherheit. Sie gewährleistet, dass die Qualität, Wirksamkeit und Unversehrtheit von Arzneimitteln und Wirkstoffen auch während Lagerung und Transport gewahrt bleibt. Ziel ist es, die Integrität der Produkte über die gesamte Lieferkette hinweg - vom Hersteller bis zum Endempfänger - zu schützen. Die Einhaltung der GDP-Anforderungen ist in vielen Ländern gesetzlich verankert und wird regelmäßig durch behördliche Inspektionen überprüft. Dabei sind nicht nur Arzneimittel- und Wirkstoffhersteller in der Pflicht: Auch Großhändler, Logistikunternehmen sowie Lager- und Transportdienstleister müssen GDP-konforme Prozesse etablieren.
In den vergangenen Monaten gab es erneut zahlreiche regulatorische Entwicklungen und behördliche Initiativen. Anknüpfend an den Beitrag "GDP Update 2023/2024" in Ausgabe 71 des GMP-Journals des Vorjahres1 gibt dieser Beitrag einen Überblick über die wichtigsten Neuerungen aus dem Jahr 2024 und dem ersten Quartal 2025.
Regulatorische Entwicklungen in der EU
Verlängerung von GDP-Zertifikaten
Bereits im GDP Update 2023/2024 wurde auf pandemiebedingte Sonderregelungen zur Gültigkeit und Verlängerung von GDP-Zertifikaten eingegangen. Ursprünglich war eine automatische Verlängerung bis Ende 2021 vorgesehen - dieser Zeitraum wurde jedoch mehrfach angepasst.2 Im Dezember 2023 wurde schließlich beschlossen, dass GMP- und GDP-Zertifikate, die zum Jahresende 2023 ausliefen, entweder bis Ende 2024 oder bis zur nächsten Vor-Ort-Inspektion gültig bleiben - je nachdem, was früher eintritt.3
In einer weiteren Aktualisierung von 24. Februar 2025 stellte die Europäische Arzneimittel-Agentur (European Medicines Agency, EMA) klar, dass eine pauschale Verlängerung von GDP-Zertifikaten im Jahr 2025 nicht mehr vorgesehen ist. Begründet wird dies damit, dass nationale Behörden wieder reguläre Vor-Ort-Inspektionen durchführen und auch alternative Methoden wie Remote-Assessments zur Verfügung stehen. In Einzelfällen können nationale Behörden jedoch weiterhin Verlängerungen gewähren.4
Q&A-Dokument der EMA zu Remote-Tätigkeiten der Verantwortlichen Person
Die EMA hat am 18. April 2024 ein neues Dokument zu Remote-RP-Aktivitäten veröffentlicht, das im Rahmen der häufig gestellten Fragen zu GDP auf ihrer Website bereitgestellt wurde.5 Hintergrund sind wiederholte Feststellungen bei Inspektionen, dass die betreffende Verantwortliche Person (Responsible Person, RP) außerhalb der EU/EWR tätig ist. In dem neuen Dokument heißt es, dass solche Fernaktivitäten nur dann zulässig sind, wenn die zuständige nationale Behörde sie ausdrücklich akzeptiert - grundsätzlich sollten RP-Tätigkeiten jedoch innerhalb der EU/EWR (oder Nordirlands) erfolgen. Großhändlern wird empfohlen, sich über die jeweiligen nationalen Vorgaben zu informieren.
ZLG-Dokumente zur GDP für Wirkstoffe
Die Zentralstelle der Länder für Gesundheitsschutz bei Arzneimitteln und Medizinprodukten (ZLG) hat im Rahmen ihres Qualitätssicherungshandbuchs (QSH)6 mehrere Dokumente zur GDP bei Wirkstoffen aktualisiert.
In Kapitel 7 (Inspektionsverfahren) wurden die Verfahrensanweisungen VAW 07114403 (Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Inspektionen von Wirkstoffhandelsbetrieben)7 und die beiden dazugehörigen Formulare 071144_F02_018 und 071144_F01_029 aktualisiert. Als Änderungsgründe werden die turnusgemäße Revision sowie die Anpassung an das geltende Tierarzneimittelrecht (national und europäisch) angegeben.

Seminarempfehlung
Barcelona, Spain25/26 June 2025
GDP Forum 2025
Auch Kapitel 15 (Erlaubniserteilung) wurde angepasst: Die Verfahrensanweisung VAW 15111903 zur Registrierung von Herstellern, Importeuren und Händlern pharmazeutischer Wirkstoffe10 sowie die Formulare 151119_F01_0211 und 151119_F02_0212 wurden überarbeitet. Wesentliche Neuerungen betreffen die Klarstellung zur Registrierung von Vollsortimentern, die Nutzung der EudraGMDP-Datenbank sowie die Einbeziehung von Wirkstoffen für klinische Prüfpräparate. Auch hier wurde das Tierarzneimittelrecht entsprechend berücksichtigt.
Regulatorische Entwicklungen in den USA
USP-Kapitel zur mittleren kinetischen Temperatur (MKT)
Die mittlere kinetische Temperatur (Mean Kinetic Temperature, MKT) ist ein berechneter Wert, der Temperaturschwankungen hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Stabilität eines Produkts gewichtet. Sie ist damit ein mögliches Instrument zur Bewertung von Lager- und Transportbedingungen.
Im Dezember 2024 veröffentlichte die United States Pharmacopeia (USP) eine sogenannte Pre-Posting-Notice13 zur geplanten Publikation des neuen Kapitels <1079.2> in der USP-NF 2025, Ausgabe 2.
Das Kapitel <1079.2> ist Teil einer Serie rund um die Themen Lagerung und Distribution von Arzneimitteln. In den USA gelten Kapitel mit Nummern unter 1000 als verbindlich, wenn sie in einer Monographie oder in einem anderen anwendbaren Kapitel referenziert sind. Kapitel über 1000 - wie die <1079>-Reihe - haben empfehlenden Charakter und dienen der Erläuterung und Orientierung.
Kapitel <1079.2> beschreibt die Anwendung der MKT bei kurzfristigen Temperaturabweichungen und berücksichtigt dabei insbesondere auch die klimatische Zone IVb - ein Bereich mit hohem regulatorischem Interesse. Ein begleitender Stimuli-Artikel erläutert die wissenschaftlichen Hintergründe.14
Im Februar 2025 reagierte die USP auf eingegangene Kommentare zu <1079.2> mit einer ausführlichen Stellungnahme.15 Insgesamt wurden 15 Rückmeldungen bewertet, die sich auf die Umsetzbarkeit und regulatorische Bedeutung des MKT-Konzepts bezogen. Viele Vorschläge wurden nicht übernommen - unter anderem der Wunsch, nur ausgewählte Temperaturdaten zur MKT-Berechnung zu verwenden. Die USP stellte klar, dass sämtliche verfügbaren Daten einzubeziehen sind. Der Vorschlag, konkrete Grenzwerte für wiederholte Temperaturschwankungen aufzunehmen, wurde abgelehnt - solche Vorgaben seien herstellerspezifisch zu definieren und Ausdruck eines funktionierenden Qualitätssystems. Ein anderer Diskussionspunkt war der Geltungsbereich des Kapitels. Dazu heißt es, dass <1079.2> als globales Dokument konzipiert wurde und daher nicht nur für Nordamerika gilt.
Umsetzung des Drug Supply Chain Security Act (DSCSA)
Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) hat ihre Aktivitäten zur Umsetzung des Drug Supply Chain Security Act (DSC-SA) auch 2024 und im ersten Quartal 2025 fortgesetzt. Der 2013 verabschiedete DSCSA fordert u. a. die elektronische Rückverfolgbarkeit verschreibungspflichtiger Arzneimittel auf Verpackungsebene und sieht nationale Zulassungsstandards für Großhändler und 3PL-Dienstleister vor.16
Die FDA gab 2024 Übergangsregelungen für Handelspartner, die bereits große Fortschritte beim Aufbau elektronischer Systeme erzielt haben, aber weiterhin mit technischen Herausforderungen kämpfen, bekannt. Die verlängerten Fristen lauten wie folgt:
- Hersteller und Umpacker: bis 27. Mai 2025
- Großhändler: bis 27. August 2025
- Abgabestellen mit ≥26 Vollzeitkräften: bis 27. November 2025
- Kleine Abgabestellen (≤25 pharmazeutische Vollzeitkräfte): bis 27. November 2026
Handelspartner, die nicht unter diese Ausnahmen fallen, können individuelle Ausnahme- oder Befreiungsanträge stellen. Die Einreichung eines solchen Antrags hebt jedoch nicht die Pflicht zur weiteren Umsetzung auf.17
Am 26. März 2025 fand ein gemeinsames virtuelles Townhall-Meeting von FDA und der Partnership for DSCSA Governance (PDG) statt, das sich auf das bevorstehende Ende der Übergangsregelung für Hersteller konzentrierte. Zwei weitere Sitzungen für Großhändler18 und Abgabestellen19 sind geplant und finden jeweils etwa zwei Monate vor Ablauf der jeweiligen Frist statt.

Seminarempfehlung
Barcelona, Spain26/27 June 2025
Supply Chain Oversight
Weitere behördliche Guides, Guidelines und Richtlinien
MHRA-Leitfaden für Hersteller und Großhändler
Im Zuge des Windsor Framework hat die britische Arzneimittelbehörde, die Medicines and Healthcare products Regulatory Agency (MHRA) einen neuen Leitfaden veröffentlicht: "Wholesalers & manufacturers guidance following agreement of the Windsor Framework." Dieser trat am 1. Januar 2025 in Kraft und richtet sich an Hersteller und Großhändler im Vereinigten Königreich.20
Insbesondere Kapitel 4 enthält spezifische Anforderungen an die "Responsible Person for Import" (RPi). Arzneimittel aus Ländern der "Approved Country for Import"-Liste dürfen nur unter bestimmten Bedingungen durch eine RPi importiert werden. Für Produkte aus Nordirland hingegen ist keine zusätzliche Kontrolle erforderlich. Großhändler müssen sicherstellen, dass importierte Arzneimittel ab dem 1. Januar 2025 entsprechend gekennzeichnet sind ("UK Only") und getrennt nach Zielmarkt gehandhabt werden, um fehlerhafte Lieferungen nach Nordirland zu vermeiden.
Ergänzend wurde auch der Leitfaden "Sourcing Medicines for the UK Market" aktualisiert. Dieser beschreibt die Beschaffung durch Inhaber einer britischen Großhandelserlaubnis und wurde an die seit 2025 geltenden nationalen Zulassungsregelungen angepasst.21
Swissmedic: Technische Interpretation zur Responsible Person
Swissmedic veröffentlichte am 26. August 2024 eine neue Version der Technischen Interpretation "Responsible Person: requirements" (Dokumentennummer: I-SMI.TI.17e, Version 7.0).22 Diese ersetzt die bisherige Fassung vom 7. August 2023 und enthält zahlreiche Klarstellungen zu Qualifikationen und Pflichten der Fachtechnisch verantwortlichen Person (FvP).
Ein besonderer Fokus liegt auf den geforderten Sprachkenntnissen: Kapitel 5.5 der neuen Version verlangt, dass FvPs über gute Kenntnisse der lokalen Landessprache verfügen. Unternehmen, deren bereits benannte FvP diese Anforderung derzeit nicht erfüllt, haben 12 Monate Zeit (bis August 2025), um entweder eine neue, sprachlich qualifizierte FvP zu ernennen oder die Sprachkenntnisse der bisherigen FvP entsprechend auszubauen.23
Sonstige Veröffentlichungen
IPEC-GDP-Leitfaden für pharmazeutische Hilfsstoffe
Der International Pharmaceutical Excipients Council Europe (IPEC Europe) hat 2024 die Version 3 des Leitfadens "Good Distribution Practices Guide for Pharmaceutical Excipients" veröffentlicht.24 Der aktualisierte Guide orientiert sich an derWHO-Richtlinie zu Good Trade and Distribution Practices (GTDP) und adressiert die sichere Handhabung pharmazeutischer Hilfsstoffe entlang der gesamten Lieferkette.
Neu sind insbesondere die stärkere Verknüpfung mit internationalen Standards wie EXCiPACT, IPEC-PQG GMP und NSF/IPEC/ANSI 363 sowie der erweiterte Fokus auf Datenintegrität, Risikomanagement, Rückverfolgbarkeit und Reklamationsmanagement. Eine Matrix zeigt, welche GDP-Anforderungen für welche Tätigkeiten (z. B. Lagerung, Transport, Repackaging) gelten und eine Tabelle verknüpft die WHO-Vorgaben mit den konkreten IPEC-Empfehlungen.
APIC-Leitfaden zum Lieferantenmanagement
Im März 2024 veröffentlichte die APIC (Active Pharmaceutical Ingredients Committee) Supplier Management Task Force den überarbeiteten Leitfaden "Best practices guide for managing suppliers of API manufacturers." Er ersetzt die bisherige Supplier Qualification and Management Guideline aus dem Jahr 2009.25
Zentrales Ziel des neuen Dokuments ist es, API-Hersteller bei der risikobasierten Auswahl, Qualifizierung und Überwachung von Lieferanten und Dienstleistern zu unterstützen - ein schließlich solcher mit GDP-relevanten Tätigkeiten. Für Dienstleistungen wie Transport und Lagerung von Wirkstoffen wird in der Regel eine hohe Kritikalität angenommen. Daraus ergeben sich Anforderungen wie Audits, Quality Agreements, dokumentierte Eignungsnachweise (Fit-for-purpose) und regelmäßige Re-Evaluierungen.
Für weniger kritische Tätigkeiten - z. B. Transport von Hilfsstoffen - kann eine vereinfachte Bewertung ausreichen. Bei kritischen Dienstleistungen sind jedoch vertraglich geregelte Qualitätsvereinbarungen zwingend. Wird eine solche Vereinbarung abgelehnt, muss das verbleibende Risiko neu bewertet und ggf. durch Maßnahmen wie häufigere Audits oder zusätzliche Dokumentation kompensiert werden. Der neue Annex 2 enthält eine Vorlage für eine sogenannte Commitment Declaration.
PDA Technical Report No. 46 (Revised 2024): Last Mile
Die Parenteral Drug Association (PDA) hat ihren Technical Re port No. 46 aus dem Jahr 2009 vollständig überarbeitet und im August 2024 als "PDA Technical Report No. 46 (Revised 2024): Last Mile" neu veröffentlicht.26
Die aktualisierte Version behandelt aktuelle regulatorische An forderungen, technologische Entwicklungen und Herausforde rungen in zunehmend komplexen Lieferketten. Besondere Schwerpunkte liegen auf Temperaturkontrolle, Monitoring, Supply Chain Management und Datensicherheit - mit Blick auf Herausforderungen auf der "letzten Meile". Regionale Beson derheiten in Europa, Afrika, Brasilien, Nordamerika und China wurden explizit berücksichtigt.
BioPhorum-Positionspapier zur Reaktivierung der Lieferkette
Im Oktober 2024 veröffentlichte BioPhorum das Positionspapier "Restarting the inbound supply chain", das sich mit den Herausforderungen beim Neustart unterbrochener Lieferketten nach der COVID-19-Pandemie befasst.27 Es stammt von der Arbeitsgruppe Supply Partnering and Relationship Management.
Empfohlen werden u. a. flexible Bestellstrategien, transparente Kommunikation zwischen Lieferanten und Kunden, Nutzung von Frühindikatoren (z. B. Kapazitätsausbau, Personalfluktuation) sowie pragmatische Ansätze bei der Spezifikationsgestaltung. Zudem betont BioPhorum die Bedeutung langfristiger Vorlaufzeiten und der rechtzeitigen Reaktivierung stillgelegter Kapazitäten. Das Papier richtet sich insbesondere an Unternehmen, die mit wechselnden Rohstoffqualitäten, globalen Engpässen und verlängerten Lieferzeiten umgehen müssen.
GDP-Inspektionen und Audits
PIC/S-Dokumente zu Remote Assessments
Das Pharmaceutical Inspection Co-operation Scheme (PIC/S) hat im Jahr 2024 zwei Dokumente zur Durchführung von Remote-Assessments veröffentlicht: "PIC/S Guidance on Remote Assessments" (PI 056-1)28 und "PIC/S Aide Memoire on Remote Assessment" (PI 057-1).29
Zwar richten sich diese Dokumente in erster Linie an GMP-Inspektorinnen und -Inspektoren, doch können sie - mit entsprechender Anpassung - auch für GDP-relevante Fernprüfungen genutzt werden. Die Leitfäden geben eine Orientierungshilfe zur technischen Umsetzung, zu Abläufen, zur Kommunikation und zur Bewertung von Ferninspektionen und sollen zur Harmonisierung der Vorgehensweise beitragen.
SwissGMDP Datenbank
Nach längerer Vorbereitungszeit hat Swissmedic im September 2024 die SwissGMDP-Datenbank offiziell in Betrieb genommen30 - analog zur bekannten EudraGMDP-Datenbank der EMA.
In der SwissGMDP Datenbank sind alle in der Schweiz ansässigen Bewilligungsinhaberinnen sowie alle Betriebsstandorte und die dort zugelassenen Tätigkeiten eingepflegt.31 Zudem können in der Datenbank die GMP- und GDP-Zertifikate eingesehen werden. Analog zu den in EudraGMDP verfügbaren Daten lässt sich die Konformität der Betriebsstandorte von Bewilligungsinhaberinnen überprüfen. Informationen zur Verwendung der SwissGMDP Datenbank hat Swissmedic in einer Wegleitung zusammengefasst.32
Swissmedic-Richtlinie zur Durchführung von Inspektionen
Ebenfalls im Herbst 2024 aktualisierte Swissmedic im Bereich GMP/GDP Dokumente,33 auf der Inspektorate-Website öffentlich zugänglich, die Richtlinie I-SMI.RL.01 "Durchführung von Inspektionen in Betrieben, die Arzneimittel herstellen oder vertreiben oder Blut entnehmen."34 Die neue Version 4.0 trat am 21. Oktober 2024 in Kraft und ersetzt die bisherige Fassung aus dem Jahr 2020.
Änderungen betreffen dabei die Kapitel 5.6 (Behandlung dringender Massnahmen während der Abschlussbesprechung und deren Beschreibung im Inspektionsbericht) sowie Kapitel 5.9 (Klärung der Erwartungen in Bezug auf kritische und wesentliche Abweichungen).
GDP-Non-Compliance-Berichte
Meldungen in EudraGMDP
Großhändler und Hersteller werden regelmäßig von den zu ständigen Überwachungsbehörden inspiziert. Bei festgestellten Mängeln wird die GDP- oder GMP-Konformität gegebenenfalls nicht bestätigt - in solchen Fällen erfolgt ein Eintrag in die öffentlich zugängliche EudraGMDP-Datenbank der EMA.35
Am 31. März 2025 waren insgesamt 49 GDP-Non-Compliance-Meldungen aus den Jahren 2014 bis 2025 öffentlich einsehbar. Die tatsächliche Anzahl liegt jedoch höher, da einige ältere Meldungen zwischenzeitlich zurückgezogen und aus dem öffentlichen Zugriff entfernt wurden.
Wesentliche Beanstandungen im Jahr 2024
Im Jahr 2024 wurden fünf neue GDP-Non-Compliance-Berichte in die EudraGMDP-Datenbank eingetragen - je einer aus Deutschland und Tschechien sowie drei aus Rumänien. Wie bereits in den Vorjahren betrafen viele Mängel die verantwortliche Person (vgl. Kapitel 2 der EU-GDP-Leitlinien36): Teilweise war keine ständige Verfügbarkeit gewährleistet, teilweise wurden die Pflichten nicht im notwendigen Umfang wahrgenommen.
Weitere dokumentierte Mängel betrafen:
- unzureichende Qualifizierungsprozesse für Kunden und Lieferanten
- lückenhafte Dokumentation
- nicht ordnungsgemäß überwachte ausgelagerte Tätigkeiten
- Schwächen im Qualitätsmanagementsystem
- Verstöße gegen gesetzliche Meldepflichten
- mangelhafte IT-Systeme
Non-Compliance-Berichte im ersten Quartal 2025
Die erste Meldung im Jahr 2025 betrifft eine Inspektion bei einem Großhändler in Budapest. Der Bericht vom 21. Januar 2025 legt den Fokus auf die IT-Sicherheit. Beanstandet wird unter anderem, dass Benutzerkonten nicht ausreichend gegen unbefugten Zugriff gesichert waren. Zugangsdaten der verantwortlichen Person wurden geteilt, und kritische qualitätsrelevante Entscheidungen wurden von nicht autorisiertem Personal getroffen. Auch der Fernzugriff (Remote Access) war nicht ausreichend kontrolliert.
Ein zweiter Bericht vom 20. März 2025, ausgestellt von der zuständigen Behörde in Zypern, betrifft einen Großhändler, dem aufgrund der Lieferung von Arzneimitteln an nicht zugelassene Stellen die Großhandelserlaubnis entzogen wurde.
Der dritte im ersten Quartal 2025 veröffentlichte Bericht vom 26. März 2025 bezieht sich auf einen österreichischen Großhändler. In diesem Fall wird seitens der Behörde lediglich allgemein auf Verstöße gegen die GDP hingewiesen, ohne nähere Details zu benennen.
Arzneimittelfälschungen
Gefälschte Arzneimittel stellen ein ernstes Gesundheitsrisiko dar: Sie entsprechen nicht den erforderlichen Qualitäts-, Sicherheits- und Wirksamkeitsstandards und können gravieren de gesundheitliche Folgen haben. Bereits im GDP-Update 2023/2024 wurde auf gefälschte Ozempic®-Chargen in legalen Lieferketten hingewiesen - ein Beispiel, das die Dringlichkeit robuster Kontrollsysteme unterstreicht.
Bericht der EU-Kommission
Die EU-Kommission hat einen Bericht über aktuelle Trends bei Arzneimittelfälschungen vorgelegt37 - wie in der Richtlinie 2011/62/EU ("Fälschungsrichtlinie") vorgesehen. Eine umfassende Bewertung der Richtlinie ist derzeit nicht möglich, da die Umsetzung in einigen Mitgliedstaaten noch unvollständig ist und es keine zentrale EU-weite Erfassung von Fälschungsfällen gibt.
Der Bericht zeigt:
- Besonders betroffen sind teure verschreibungspflichtige Arzneimittel sowie Lifestyle-Produkte wie Ozempic®.
- Der Onlinehandel bleibt die größte Schwachstelle.
- Die legale Lieferkette ist heute schwerer zu infiltrieren - u. a. dank Track & Trace und dem European Medicines Verification System (EMVS).
Trotzdem bestehen erhebliche Umsetzungsdefizite: z. B. durch nicht angebundene Apotheken, ineffiziente IT-Systeme oder fehlende Standardverfahren zur Meldung und Auswertung von Fälschungsfällen. Die Kommission fordert die Mitgliedstaaten auf, ihre Verantwortung wahrzunehmen und die Zahl der angebundenen Akteure zu erhöhen.
Kontrollaktionen der Swissmedic
In der Schweiz bekämpfen Swissmedic, das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) sowie Swiss Sport Integrity (SSI) gemeinsam den illegalen Arzneimittelimport - insbesondere über den Onlinehandel. Im Rahmen einer von Europol koordinierten Aktion wurden über 1.000 verdächtige Postsendungen überprüft. Etwa ein Viertel davon enthielt illegale Arznei- oder Dopingmittel. Insgesamt wurden 246 Pakete sichergestellt, u. a. mit Erektionsförderern, Betäubungsmitteln und weiteren verschreibungspflichtigen Substanzen.38
Die Gesamtzahlen für 2024 zeigen: Es wurden 5.668 illegale Arzneimittelimporte beschlagnahmt - ein Rückgang um 15 % gegenüber dem Vorjahr. Die häufigsten Produktgruppen sind Erektionsförderer (57 %), gefolgt von Psychopharmaka, Schlafund Beruhigungsmittel (10 %). Die Produkte stammten überwiegend aus Westeuropa, Indien und Osteuropa - oft mit gezielten Umwegen zur Umgehung von Zoll- und Sicherheitskontrollen.39
EMA-Hinweise zu verdächtigen Angeboten
Die EMA hat auf ihrer Webseite in der Rubrik „Guidance on good manufacturing practice and good distribution practice: Questions and answers" zwei neue Q&As veröffentlicht.40
Diese richten sich insbesondere an Großhändler und Broker.
Empfohlen wird:
- sorgfältige Due-Diligence-Prüfungen bei neuen Lieferanten
- Nutzung der EudraGMDP-Datenbank zur Verifizierung
- Sensibilisierung für Angebote mit besonders niedrigem Preis oder fehlender Nachverfolgbarkeit
Im Verdachtsfall besteht Meldepflicht gegenüber der zuständigen nationalen Behörde und dem Zulassungsinhaber – auch wenn das Angebot nicht direkt an das eigene Unternehmen gerichtet ist.
Verlust und Diebstahl von Arzneimitteln
Wiederholte Fälle von verschwundenen oder manipulierten Arzneimitteln innerhalb der legalen Lieferkette haben auf europäischer Ebene zu wachsender Besorgnis geführt. Häufig werden Diebstähle nicht an Arzneimittelbehörden, sondern nur an lokale Strafverfolgungsbehörden gemeldet – eine unzureichende Praxis, die eine effektive Kontrolle erschwert.41
Als Reaktion darauf hat der Europarat am 10. April 2024 die Empfehlung CM/Rec(2024)3 verabschiedet.42 Diese fordert den Aufbau nationaler Systeme zur Erfassung, Meldung und Weiterleitung von Vorfällen rund um den Verlust von Humanund Tierarzneimitteln - idealerweise unter Federführung der nationalen Arzneimittelbehörden. Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit zwischen Behörden, Industrie und Strafverfolgung gestärkt werden.
Sicherung der Arzneimittelversorgung
Die COVID-19-Pandemie, geopolitische Krisen, Produktions ausfälle und Qualitätsprobleme haben in den vergangenen Jahren die Anfälligkeit globaler Arzneimittellieferketten deutlich gemacht. In der Folge kam es europaweit zu zahlreichen Engpässen - insbesondere bei essenziellen Arzneimitteln. Dies beeinträchtigte nicht nur die Patientenversorgung, sondern untergrub auch das Vertrauen in das Gesundheitssystem. Als Reaktion darauf wurden in den Jahren 2024 und 2025 verschiedene Initiativen zur Stärkung der Versorgungssicherheit ergriffen - auf nationaler wie europäischer Ebene.
Unionsliste kritischer Arzneimittel
Am 16. Dezember 2024 veröffentlichten die Europäische Kommission, die EMA und die Heads of Medicines Agencies (HMA) eine aktualisierte Fassung der "Union list of critical medicines" - ein zentrales Instrument zur Sicherstellung der Versorgung mit essenziellen Arzneimitteln. Die Liste basiert auf der Analyse von rund 2.200 Wirkstoffgruppen und wird regelmäßig überarbeitet, um potenzielle Schwachstellen frühzeitig zu identifizieren.43 Die erste Version wurde Ende 2023 veröffentlicht.44
Begleitend dazu wurde ein Q&A-Dokument bereitgestellt, das die Auswahlkriterien und regulatorischen Folgen erläutert.45
EDSForm-Projekt
Ein zentrales Element zur Engpassbewältigung stellt das European Drug Shortages Formulary (EDSForm) dar.46 Ziel des Projekts ist es, Apotheken und Krankenhausapotheken technische und regulatorische Unterstützung bei der Herstellung nicht zugelassener Arzneimittel bereitzustellen - etwa dann, wenn zugelassene Alternativen nicht verfügbar sind.
2024 wurden erste Rahmen- und Verfahrensdokumente vom CD-P-PH (European Committee on Pharmaceuticals and Pharmaceutical Care) sowie der Europäischen Pharmakopöe-Kommission genehmigt. Basierend darauf wurden die ersten sieben EDSForm-Monographien veröffentlicht, darunter für Paracetamol, Furosemid und Methotrexat.
Critical Medicines Act
Am 28. Februar 2025 veröffentlichte die Critical Medicines Alliance einen umfassenden Strategiebericht zur Stärkung der Arzneimittelversorgung in Europa.47 Dieser analysiert zentrale Abhängigkeiten und schlägt Maßnahmen vor - darunter:
- Ausbau europäischer Produktionskapazitäten
- Diversifizierung von Lieferketten
- Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit
Am 11. März 2025 folgte schließlich der Verordnungsvorschlag der EU-Kommission für den sogenannten Critical Medicines Act.48 Ziel ist es, einen verbindlichen europäischen Rechtsrahmen zu schaffen, um die langfristige Versorgung mit kritischen Arzneimitteln sicherzustellen und Abhängigkeiten von Drittstaaten zu reduzieren.
EMA-Empfehlungen zur Lieferkettenstärkung
Am 23. April 2024 veröffentlichte die EMA weitere Empfehlungen zur Stärkung der Lieferketten für Arzneimittel auf der Uni onsliste.49 Die von der Medicinal Shortages Steering Group (MSSG) entwickelten Vorschläge beinhalten:
- Förderung von Produktionsausweitungen
- Identifizierung alternativer Lieferanten
- Anwendung regulatorischer Flexibilitäten
- finanzielle Anreize für kritische Produkte
Die Umsetzung erfolgt fallbezogen in enger Abstimmung mit der Critical Medicines Alliance, die übergeordnete industriepolitische Lösungen entwickelt.
Shortage Prevention und Mitigation Plans (SPP/SMP)
Am 18. Juni 2024 veröffentlichte die EMA standardisierte Vorlagen für:
- Shortage Prevention Plans (SPP): Risikobewertung und Vorsorge entlang der Lieferkette für jedes vermarktete Arzneimittel. Verpflichtend für Arzneimittel auf der Unionsliste.
- Shortage Mitigation Plans (SMP): Maßnahmenkatalog zur Bewältigung akuter oder drohender Engpässe. Enthält Eskalationspfade und Kommunikationsstrategien.
Beide Planarten müssen regelmäßig überprüft und auf Anfrage vorgelegt werden. Sie sollen auch Elemente aus ICH Q9 und ein zentrales Risikoregister umfassen.50 In Krisensituationen sind SPPs für gelistete Arzneimittel gemäß der Verordnung (EU) 2022/123 verpflichtend.51
Maßnahmen in der Schweiz
Auch in der Schweiz wurden im Jahr 2024 Maßnahmen zur Stärkung der Arzneimittelversorgung beschlossen. Am 21. August 2024 verabschiedete der Bundesrat ein entsprechendes Maßnahmenpaket.52 Es beinhaltet u. a.:
- Ausbau der Pflichtlager
- vereinfachte Importregelungen bei Engpässen
- Anreize für die Herstellung lebenswichtiger Arzneimittel
- rechtliche Erleichterungen bei der Zulassung nicht registrierter Produkte
Darüber hinaus wurde dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Gesamtverantwortung für die Pandemievorsorge übertragen - inklusive Beschaffung und Verteilung medizinischer Güter im Krisenfall. Eine vom Bundesrat eingesetzte Expertengruppe soll bis Ende 2025 weitere Maßnahmen zur langfristigen Versorgungssicherung erarbeiten.
European GDP Association
Die European GDP Association (GDPA)53, ein internationales Netzwerk von Fachleuten im Bereich der Guten Vertriebspraxis, konnte auch im Jahr 2024 weiter wachsen. Mittlerweile zählt die Organisation über 4.000 Mitglieder aus aller Welt.54
Die 2024 modernisierte Website dient als zentrale Informationsplattform und bietet:
- aktuelle Nachrichten,
- verschiedene Publikationen (z. B. Q&A-Dokumente, Arbeitshilfen),
- ein Diskussionsforum für Mitglieder.
Die Mitgliedschaft ist kostenfrei und kann unkompliziert über ein Antragsformular55 auf der Website beantragt werden.
Über den Autor:
Dr. Markus Funk
... ist seit Oktober 2019 bei CONCEPT HEIDELBERG als Fachbereichsleiter tätig und dort für die Themen GDP und Analytik zuständig.
Fußnoten:
1 GMP Journal, GDP Update 2023/2024, https://www.gmp-journal.de/aktuelle-artikel/details/gdp-update-2023-2024.html
2 EMA, Questions and answers on regulatory expectations for medicinal products for human use during the COVID-19 pandemic, https://health.ec.europa.eu/document/download/dde482a9-c418-4929-821d-57254f7dd45e_en?filename=guidance_regulatory_covid19_en_0.pdf
3 EMA, Phasing out of extraordinary COVID-19 regulatory flexibilities, https://www.ema.europa.eu/en/news/phasing-out-extraordinary-covid-19-regulatory-flexibilities
4 EMA, Regulatory expectations and certificates following COVID-19 public health emergency, https://www.ema.europa.eu/en/human-regulatory-overview/research-development/compliance-research-development/good-manufacturing-practice#regulatory-expectations-and-certificates-following-covid-19-public-health-emergency-10391
5 EMA, Remote RP activities, https://www.ema.europa.eu/en/documents/other/remote-rp-activities_en.pdf
6 Zentralstelle der Länder für Gesundheitsschutz bei Arzneimitteln und Medizinprodukten, Qualitätssicherungshandbuch (QSH), https://www.zlg.de/arzneimittel/deutschland/qualitaetssystem
7 ZLG, VAW Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Inspektionen von Wirkstoffhandelsbetrieben, https://www.zlg.de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=5745&token=af5e4ff19588b84d5cc16f288231c3f7fc6b513a
8 ZLG, Formular: Niederschrift über die Besichtigung eines Handelsbetriebes für Wirkstoffe, die als Ausgangsstoffe für Tierarzneimittel verwendet werden https://www.zlg.de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=9712&token=e75ce072945fda167b2a7272d8237e489923a274
9 ZLG, Formular: Niederschrift über die Besichtigung eines Handelsbetriebes für Wirkstoffe, die als Ausgangsstoffe für Arzneimittel zur Anwendung am Menschen verwendet werden, https://www.zlg.de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=2468&token=341ba593af3fb25f9798034eb704b2f2c37283b4
10 ZLG, VAW Registrierung von Herstellern, Importeuren oder Händlern von pharmazeutischen Wirkstoffen, https://www.zlg.de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=2637&token=eabbc7760fddfcfb13da1963c8815767b92f0df5
11 ZLG, Formular: Format für die Anzeige von Herstellern, Importeuren oder Händlern von Wirkstoffen (DE), https://www.zlg.de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=2526&token=a69e63ddd8dc46dfde7459523f200b168fdcc22f
12 ZLG, Formular: Registration of manufacturer, importer or distributor of active substances (EN), https://www.zlg.de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=2527&token=21d16f9a4614e2c3cc1468b5ed3aa5451d93d48e
13 USP, <1079.2> Mean Kinetic Temperature in the Evaluation of Temperature Excursions During Storage and Transportation of Drug Products, https://www.uspnf.com/notice/1079.2-preposting-20241202
14 USP-NF, The Use of Mean Kinetic Temperature and the Need for Allowable Excursion Limits for Climatic Zone IVb, https://online.uspnf.com/uspnf/document/2_GUID-1B0F4294-DED1-4F7AA88D-9B101302D1EF_10101_en-US
15 USP, Commentary, USP-NF 2025 Issue 2, https://www.uspnf.com/sites/default/files/usp_pdf/EN/USPNF/usp-nf-commentary/usp-nf-2025-issue-2-commentary-20250203.pdf
16 Public Law 113-54, https://www.govinfo.gov/content/pkg/PLAW-113publ54/pdf/PLAW-113publ54.pdf
17 FDA, Waivers and Exemptions Beyond the Stabilization Period, https://www.fda.gov/drugs/drug-supply-chain-security-act-dscsa/waivers-and-exemptions-beyond-stabilization-period?utm_medium=email&utm_source=govdelivery
18 FDA, 2025 PDG-FDA Town Hall- Wholesale Distributor Exemption, https://hma.connect.space/2025-pdg-fda-town-hall-06-25-25/details
19 FDA, 2025 PDG-FDA Town Hall- Dispenser Exemption, https://hma.connect.space/2025-pdg-fda-town-hall-09-24-25/details
20 MHRA, Wholesalers' and manufacturers' guidance following agreement of the Windsor Framework, https://www.gov.uk/government/publications/wholesalers-manufacturers-guidance-following agreement-of-the-windsor-framework/wholesalers-manufacturers-guidance-following-agreement-of-the-windsor-framework
21 MHRA, Sourcing medicines for the UK market, https://www.gov.uk/guidance/sourcing-medicines-for-the-great-britain-market-from-an-approved-country-for-import-or-northern-ireland
22 Swissmedic, Responsible Person: requirements (I-SMI.TI.17e), https://www.swissmedic.ch/swissmedic/en/home/news/mitteilungen/responsible-person-requirements.html
23 Swissmedic, Pressemitteilung vom 26.08.2024, Fachtechnisch verantwortliche Person (I-SMI.TI.17d), https://www.swissmedic.ch/swissmedic/de/home/news/mitteilungen/responsible-personrequirements.html
24 IPEC, Guidelines, The IPEC Good Distribution Practices Guide (GDP) for Pharmaceutical Excipients https://www.ipec-europe.org/guidelines.html
25 APIC, Best practices guide for managing suppliers of API manufacturers, https://apic.cefic.org/publication/best-practices-guide-for-managing-suppliers-of-api-manufacturers/
26 PDA, Technical Report No. 46 (Revised 2024) Last Mile: Guidance for Good Distribution Practices for Pharmaceutical Products to End Users, https://www.pda.org/bookstore/productdetail/7955-technical-report-no-46-revised-2024
27 BioPhorum, How to ensure the resilience of your supply chain, https://www.biophorum.com/news/how-to-ensure-the-resilience-of-your-supply-chain/
28 PIC/S Guidance on Remote Assessments (PI 056-1), https://picscheme.org/docview/9256 29 PIC/S Aide Memoire on Remote Assessment, https://picscheme.org/docview/9257
30 Swissmedic, Go-live der SwissGMDP Datenbank, https://www.swissmedic.ch/swissmedic/de/home/humanarzneimittel/bewilligungen_zertifikate/betriebsbewilligungen/swissgmdp.html
31 Swissmedic, Welcome to the SwissGMDP database, https://swissgmdp.ch
32 Swissmedic, Wegleitung SwissGMDP Datenbank, https://www.swissmedic.ch/dam/swissmedic/de/dokumente/bewilligungen/i-303/i-303_aa_04-a08d_wl_swissgmdp.pdf.download.pdf/I-303.AA.04-A08d_Wegleitung_SwissGMDP%20Datenbank.pdf
33 Swissmedic, Inspektorate, https://www.swissmedic.ch/swissmedic/de/home/humanarzneimittel/bewilligungen_zertifikate/betriebsbewilligungen/inspektorate.html
34 Swissmedic, Durchführung von Inspektionen in Betrieben, die Arzneimittel herstellen oder vertreiben oder Blut entnehmen, https://www.swissmedic.ch/dam/swissmedic/de/dokumente/bewilligungen/inspektorat/i-smi_rl_01d_durchfuehrungvoninspektioneninbetriebendiearzneimit.pdf.download.pdf/i-smi_rl_01d_durchfuehrungvoninspektioneninbetriebendiearzneimit.pdf
35 EudraGMDP, GDP Non-Compliance Reports, https://eudragmdp.ema.europa.eu/inspections/view/gdp/searchGDPNcr.xhtml?search=nonCompliance
36 Leitlinien vom 5. November 2013 für die gute Vertriebspraxis von Humanarzneimitteln - 2013/C 343/01, https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:52013XC1123(01)
37 Bericht der Kommission an das Europäische Parlament und den Rat über die Entwicklungen betreffend die Fälschung von Arzneimitteln und die in Artikel 3 der Richtlinie 2011/62/EU vorgeschriebenen Maßnahmen, https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:52024DC0274
38 Swissmedic, Erfolgreicher Einsatz bei Kontrollaktion gegen illegalen Arzneimittelhandel, https://www.swissmedic.ch/swissmedic/de/home/humanarzneimittel/marktueberwachung/arzneimittel-aus-dem-internet/statistik/einsatz-bei-kontrollaktion-gegen-illegale-am.html
39 Swissmedic, Illegale Arzneimittelimporte 2024: Anhaltender Trend bei hochdosierten Potenzmitteln, https://www.swissmedic.ch/swissmedic/de/home/humanarzneimittel/marktueberwachung/arzneimittel-aus-dem-internet/statistik/illegale-arzneimittelimporte-2024.html
40 EMA, Guidance on good manufacturing practice and good distribution practice: Questions and answers - Considerations for wholesale distributors/brokers on suspicious offers (New Dec 2024), https://www.ema.europa.eu/en/human-regulatory-overview/research-development/compliance-research-development/good-manufacturing-practice/guidance-good-manufacturing-practicegood-distribution-practice-questions-answers
41 EDQM, Council of Europe adopts recommendation on reporting of disappearances of medicines https://www.edqm.eu/en/-/council-of-europe-adopts-recommendation-on-reporting-of-disappearances-of-medicines
42 Recommendation CM/Rec(2024)3 of the Committee of Ministers to member States on reporting of disappearances of medicinal products for human and veterinary use from the legal supply chain,
https://search.coe.int/cm#{%22CoEIdentifier%22:[%220900001680af31ee%22],%22sort%22:[%22CoEValidationDate%20Descending%22]}
43 EMA, Union list of critical medicines, https://www.ema.europa.eu/en/human-regulatory-overview/post-authorisation/medicine-shortages-availability-issues/availability-medicines-during-crises/union-list-critical-medicines
44 EMA, First version of the Union list of critical medicines agreed to help avoid potential shortages in the EU, https://www.ema.europa.eu/en/news/first-version-union-list-critical-medicinesagreed-help-avoid-potential-shortages-eu
45 EMA, Questions and answers on the Union list of critical medicines, https://www.ema.europa.eu/en/documents/other/questions-and-answers-union-list-critical-medicines_en.pdf
46 EDQM, EDQM initiatives on medicine shortages, https://www.edqm.eu/en/edqm-initiatives-on-medicine-shortages
47 Critical Medicines Alliance, Strategic Report of the Critical Medicines Alliance, https://health.ec.europa.eu/document/download/3da9dfc0-c5e0-4583-a0f1-1652c7c18c3c_en?filename=hera_cma_strat-report_en.pdf
48 Europäische Kommission, Commission proposes Critical Medicines Act to bolster the supply of critical medicines in the EU, https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/en/ip_25_733
49 EMA, MSSG recommendations to strengthen supply chains of critical medicinal products, https://www.ema.europa.eu/en/documents/other/mssg-recommendations-strengthen-supply-chainscritical-medicinal-products_en.pdf
50 EMA, Medicine shortages and availability issues: guidance for companies, https://www.ema.europa.eu/en/human-regulatory-overview/post-authorisation/medicine-shortages-availability-issues/medicine-shortages-availability-issues-guidance-companies
51 Regulation (EU) 2022/123 of the European Parliament and of the Council of 25 January 2022 on a reinforced role for the European Medicines Agency in crisis preparedness and management for medicinal products and medical devices (Text with EEA relevance), https://eur-lex.europa.eu/legal-content/EN/TXT/?uri=CELEX%3A32022R0123
52 BAG, Bundesrat verstärkt Massnahmen gegen Engpässe bei den Arzneimitteln, https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/das-bag/aktuell/medienmitteilungen.msg-id-102159.html
53 European GDP Association, https://gdp.gmp-compliance.org/
54 ECA Foundation, Annual Reports, https://www.eca-foundation.org/annual-reports.html
55 European GDP Association, Register for Membership, https://gdp.gmp-compli